Der 3. Spieltag der noch jungen Saison sollte einer sein, der sowohl den Akteuren, als auch den Zuschauern noch lange in Erinnerung bleiben wird. Der TuS Reinsfeld reiste, mit bisher erst einem Punkt im Gepäck, zum Titelaspiranten nach Sirzenich.

Der Tag begann gleich mit Pech und Pannen. Der Gast hatte den eigenen Trikotkoffer im Hochwald vergessen und musste sich dementsprechend im alten Outfit des SV Sirzenich aufwärmen. Hinzu kamen die kurzfristigen verletzungsbedingten Absagen von Maximilian Becker und Lars Stüber. Hinzu gesellte sich Angreifer Fabrice Schirra, der ebenfalls aufgrund einer Verletzung pausieren musste. Die Vorzeichen standen denkbar schlecht für die Grün-Weißen.

Als dann in der 10. Minute der Schiedsrichter nach einem Foulspiel auf den Elfmeterpunkt zeigte, fürchtete man, dass der Nachmittag nun vollends nach hinten los gehen könnte. Neuzugang Fabian Hamm ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und verwandelte zum 1:0 für die Hausherren. Oliver Sänger war zwar noch am Ball, konnte aber nicht mehr entscheidend einwirken.

Reinsfeld meldete sich in der Folge zurück und verbuchte durch Philipp Nalbach zwei Abschlüsse, die denkbar knapp über das Tor bzw. am Gehäuse vorbei gingen.

Auf der anderen Seite sah es besser aus. Nach einem schönen Dribbling konnte Luca Bierbrauer seinen Bruder Joshua bedienen. Der aktuelle Top-Torjäger der Klasse vollendete abgezockt und besorgte das 2:0 für die Wagner-Elf (35.).

Mit etwas mehr Glück hätte der TuS noch vor der Pause verkürzen können, aber gleich doppelt fehlten bei Kopfbällen von Kapitän Sebastian Stüber die berüchtigten Zentimeter.

So ging es mit einem 2:0 für den Tabellenführer in die Pause und manch einer auf den Zuschauerrängen sah den drohenden Fehlstart des TuS Reinsfeld schon als besiegelt.

Aus der Kabine kam die Mannschaft von Trainer Markus Schwind jedoch mit einer Mentalität, die aller Ehren wert ist. Man nahm den Kampf an und übernahm, nach einer ersten Gelegenheit der Hausherren, das Spielgeschehen und drückte den Favoriten teilweise bis weit in die eigene Hälfte. In dieser Phase erspielte man sich Chance um Chance.

Der erste Versuch von Niko Schmitt wurde noch auf der Linie geklärt, ehe er wenig später nach starker Balleroberung knapp das Ziel verfehlte.

Auf der Gegenseite entschärfte der sich in überragender Form befindliche Oliver Sänger die Bemühungen des SV Sirzenich unaufgeregt.

Dem bisher glücklosen Niko Schmitt war es dann vorbehalten, zum 2:1 zu treffen. Nach Zuspiel von Björn Bohr tankte er sich gut durch und sein Abschluss wurde vom Verteidiger ins eigene Tor abgefälscht (62.). 

Keine 120 Sekunden später dann gar der Ausgleich. Nach erneuter Vorlage von Bohr wurde Schmitts Versuch abgeblockt, ehe er im Nachschuss das 2:2 besorgte. Ein Doppelpack des puren Willens durch den 23-Jährigen.

Wer glaubte, dass sich die Gäste damit schon zufrieden geben würden, der sah sich getäuscht. Nach schöner Hackenvorlage des eingewechselten Jannik Klas schoss Comebacker Nils Hemmes den Ball über das Tor. 

Wenig später, mit getauschten Rollen, sah das Ergebis deutlich besser aus. Nach einem Solo von Nils Hemmes gelangte der Ball zu Klas, der überlegt zum 2:3-Siegtreffer vollstreckte (88.).

Was folgte, war pure Extase auf dem Sirzenicher Rasen. Der Torschütze riss sich das Trikot vom Leib und wurde unter einer riesigen Jubeltraube seiner Mannschaft an der Eckfahne begraben. 

Der TuS Reinsfeld meldet sich endlich in der höchsten Spielklasse des Kreises an und zeigt in den zweiten 45 Minuten, zu was es spielerisch und kämpferisch, auch gegen einen sehr guten Gegner, fähig ist.

Nach diesem Mentalitäts-Dreier gilt es nun vor heimischen Publikum diese Leistung über neunzig Minuten zu bestätigen. Gegen den SV Tawern wird dies keine einfachere Aufgabe. Die Aufsteiger aus dem letzten Jahr reisen mit 9 Punkten aus drei Spielen und einer dementsprechend breiten Brust an.

Aufstellung Reinsfeld:

23 Oliver Sänger – 5 Tobias Kolling, 8 Andreas Eiden, 19 Sebastian Stüber, 7 Thomas Eibel – 13 Felix Michels, 12 Christopher Mai (46. 10 Nils Hemmes), 16 Philipp Nalbach (70. 6 Christoph Schirra) – 2 Björn Bohr, 20 Moritz Michels – 22 Niko Schmitt (81. 17 Jannik Klas)

Tore:

1:0 Fabian Hamm (10., Foulelfmeter), 2:0 Joshua Bierbrauer (35.), 2:1 Niko Schmitt (62.), 2:2 Niko Schmitt (64.), 2:3 Jannik Klas (88.)

Nächstes Spiel:

TuS Reinsfeld – SV Tawern (Sonntag, den 08.09.2019, um 14:30 Uhr im Rösterkopfstadion in Reinsfeld)

Bild: Fussball.de

Klas belohnt die Mentalitätsmonster
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