In einer der kommenden Ausgaben des Rund um Hermeskeil nehmen regionale Schiedsrichter Stellung zu den für die Rückrunde 2020 eingeführten Regeländerungen des DFB.

Hier kam auch unser Referee Felix Faber zu Wort. Dies nahmen wir zum Anlass um euch den jungen Reinsfelder Spielleiter einmal näher zu bringen.

TuS: Hallo Felix, wie lange bist du schon als Schiedsrichter tätig?

Felix Faber: Ich bin Schiedsrichter seit 2012.

TuS: Wie kamst du zu dieser Tätigkeit?

FF: Ich war ehrlich gesagt nie ein begnadeter Fußballer, wollte aber trotzdem ein Teil des Sports sein. Ich habe dann den Schiedsrichterlehrgang absolviert und schnell gemerkt, dass mir die Tätigkeit an der Pfeife große Freude bereitet.

TuS: In welcher Liga pfeifst du aktuell?

FF: Als Schiedsrichter leite ich selbst Spiele bis in die Bezirksliga. Als Schiedsrichterassistent fahre ich mit in die Oberliga.

TuS: Welches Spiel würdest du in deiner bisherigen Karriere als Highlight-Spiel bezeichnen?

FF: Ein einzelnes richtiges Highlight-Spiel als Schiedsrichter ist schwierig zu benennen, da ich viele gute Spiele gepfiffen habe, an die ich gerne zurückdenke. Aber ein ganz besonderes Spiel gab es direkt am Anfang der aktuellen Saison für mich, als ich auf dem heimischen Rasen das Testspiel des TuS gegen Salmrohr mit Gespann gepfiffen habe. Als Schiedsrichter ist eigentlich jedes Spiel ein Auswärtsspiel und mal Zuhause vor den heimischen Fans aufzulaufen, ist ein besonderer Moment. Ein absolutes Highlight als Assistent bis jetzt war mein Einsatz als Assistent im Kreispokalfinale in Temmels 2018. Bei einem solchen Spiel mit im Team zu sein, ist eine große Ehre.

TuS: Hast du ein Vorbild?

FF: Ja, den Bundesliga- und ehemaligen FIFA-Schiedsrichter Manuel Gräfe.

TuS: Welche Ziele hast du für deine weitere Laufbahn?

FF: Weiter schöne Spiele leiten, fit bleiben und mal abwarten, wohin die Reise noch geht.

RuH: Wie stehst du zu den neu eingeführten Regeln?

FF: Grundsätzlich finde ich die neuen Auslegungen im Bezug auf unsportliches Verhalten sehr positiv und denke, dass diese auf den Plätzen gerade in der Kreisliga für mehr Klarheit und Verständnis sorgen. Diese neue Auslegung kann eine Chance sein, alle Beteiligten an einen sportlichen und fairen Umgang miteinander zu erinnern. Zudem stehen uns als Schiedsrichter jetzt klar definierte Handlungsanweisungen zur Verfügung, auf die sich jeder Spieler einstellen kann. Wichtig ist jetzt diese Anweisungen mit Sinn und Sachverstand im Sinne der Verhältnismäßigkeit auf den Plätzen auszulegen.

RuH: Was siehst du daran positiv bzw. negativ?

FF: Positiv an dieser Klarstellung ist die einheitliche Linie, die damit vom DFB ausgegeben wurde. Ein einheitliches Vorgehen gegen Unsportlichkeiten besonders im Bereich des Profifußballs hat eine Vorbildwirkung für den Amateurbereich und erleichtert den Schiedsrichtern in den unteren Klassen die Umsetzung deutlich.

RuH: Wie siehst oder empfindest du die Kritik am Schiedsrichter bzw. welche „Instrumente“ nutzt du zur Deeskalation?

FF: Wir Schiedsrichter treffen in jedem Spiel Entscheidungen, die nicht jedem gefallen und manche Entscheidungen sind auch falsch. Deshalb finde ich, dass Kritik am Schiedsrichter grundsätzlich erlaubt ist. Allerdings muss man leider feststellen, dass dabei immer wieder der nötige Anstand und Respekt zu vermissen ist. Ob in der Bundesliga oder in der Kreisliga kann es meiner Meinung nach nicht sein, dass Spieler den Schiedsrichter umzingeln und diesen anschreien. Genau dieses Verhalten soll mit den neuen Anweisungen unterbunden und geahndet werden. Allerdings ist es in meinen Augen noch wichtiger, frühzeitig zu deeskalieren, als später zu sanktionieren. Ein offener, freundlicher und respektvoller Umgang gegenüber den Verantwortlichen und Spielern vor, während und nach dem Spiel ist hierbei sehr hilfreich. Das wichtigste Instrument zur Deeskalation ist aber die ruhige und sachliche Kommunikation auf dem Platz in Kombination mit einer nachvollziehbaren einheitlichen Linie in der Auslegung der Regeln.

Unser Mann an der Pfeife: Felix Faber
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